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Wie ich zu den Tonbandstimmen kam und einige Gedanken hierzu

von Martina Perrot

Ende der 80er Jahre stieß ich in einer Buchhandlung auf Friedrich Jürgensons Buch "Sprechfunk mit Verstorbenen". Ich war am Thema Esoterik schon länger interessiert und wollte mal sehen, ob es ein neues, interessantes Buch dieser Sparte gäbe. Zuerst empfand ich den Titel ein bißchen komisch. Als ich dann die Zusammenfassung auf der Rückseite las, mutete es mich phantastisch an. Ganz dunkel erinnerte ich mich, vor langen Jahren, noch als Schülerin, von einer Schulkameradin mal gehört zu haben, in einer Fernsehsendung sei ein Mann aus Schweden vorgestellt worden, der die Stimmen Verstorbener empfänge. Ich kaufte das Buch. Als ich begann, es zu lesen, merkte ich, daß es nicht "phantastisch" war. Es war die Beschreibung eines Mannes, der klar und deutlich die Dinge wiedergibt, die er erlebte. Ich merkte, daß es sich hier nicht um jemanden handelt, der auf der Esoterik-Welle schnelles Geld verdienen will oder der sich als ein neuer Guru darstellt, sondern um jemanden, der dieses Phänomen der Tonbandstimmen bekanntmachen will, andere Mensche daran teilhaben lassen möchte, den Menschen mitteilen will, es gibt keinen Tod, so wie viele ihn sich negativ vorstellen, sondern es geht weiter, die Seele überlebt. Ich hatte auch den Eindruck, er fühlte irgendwie den Auftrag dazu.

Als ich das Buch gelesen hatte, war ich davon überzeugt, daß Friedrich Jürgenson das Geschehene so erlebt hat, wie er es in seinem Buch schilderte. Ich habe mich über mich selbst gewundert, denn es wird ja eine unglaubliche Behauptung aufgestellt: Es ist mithilfe eines Tonbandgerätes möglich, die Stimmen Verstorbener zu empfangen. Die Beschreibung Friedrich Jürgensons und die Art des Zustandekommens der Stimmen überzeugten mich (fast). Mir war klar, daß ich hundertprozentig erst überzeugt sein würde, wenn ich selbst Erfolg beim Einspielen hätte.

Am Tag meines Geburtstages im Jahre 1990 beschloß ich, meine erste Einspielung zu tätigen. Ich stellte mein Radiogerät auf einen slawischen Sender ein und ließ dazu meinen Kassettenrekorder auf Aufnahme gestellt mitlaufen. Dann sagte ich eine kurze Begrüßung, meinen Namen, das Datum und die eine Frage: "Ich möchte gerne wissen, ob mir jemand etwas sagen möchte." Danach verabschiedete ich mich. Ich hörte das Band ab und konnte kaum etwas heraushören. Ich hatte damals noch keine Vorrichtung zu Langsamstellen der Aufnahme. Ich hatte aber den Eindruck, daß "etwas" auf der Kassette ist und schickte sie an die Leiterin der Tonbandstimmenforschergruppe Hannover, Frau Schütt. In den VTF war ich schon vor einiger Zeit eingetreten.

Nach ein paar Tagen erhielt ich die Kassette ausgewertet zurück und war sehr überrascht. Frau Schütt hatte nach meiner Frage "Ich möchte gerne wissen, ob mir jemand etwas sagen möchte" schon nach dem Wort "wissen" den Satz "Begrüße dich drüben nach Datum" herausgefunden. Danach vermerkte sie in der Auswertung: "So früh ist dein...", das letzte Wort konnte sie nicht heraushören, es war sehr undeutlich, lange Zeit später konnte ich es selbst heraushören, es heißt "Wiegenburtstag", ein Zusammenschnitt, der beiden Worte Wiegenfest und Geburtstag. Außerdem fand sie nochmals das Wort "Datum" sowie das Satzfragment "Sollte das Leben gewesen sein" heraus. Außerdem ein extremes Knallen, das ich auch schon gehört hatte. Frau Schütt wußte nicht, daß die Einspielung an meinem Geburtstag durchgeführt wurde. Ich hatte ja lediglich gefragt, ob mir jemand, etwas sagen möchte. Das war alles. Der Satz "Begrüße dich drüben nach Datum" bedeutete sinngemäß: Ich gratuliere dir zum Geburtstag. Für mich sofort verständlich, für einen Außenstehenden ein unverständlicher Satz. Auch die andere Aussage "So früh ist dein Wiegenburtstag" hatte ihren Sinn Ich war an diesem Tag wegen einer frühen Lieferung extrem früh aufgestanden. Als ich mir die Einspielung langsamgestellt vorspielte, konnte ich die Passagen mühelos verstehen. Jetzt hatte ich den Beweis der Echtheit der Tonbandstimmen.

Seitdem spiele ich einigermaßen regelmäßig ein und habe öfters Aussagen bekommen, die eine Bedeutung für mich haben, und auch humorvolle Äußerungen. Einmal fragte ich zum Beispiel "Wer ist denn da?", worauf ein bißchen spöttisch die Antwort kam: "Die lieben Engelchen!" Ich mußte direkt lachen. Als ich einmal an Heiligabend einspielte und etwas unsicher wegen der Wahl des Radiosenders war und fragte "Habe ich die richtige Welle?", kam als Antwort: "Fast wie die Post, nicht aufregen!" Damals war die Post noch für die Telefone zuständig, ich deute die Aussage so, daß gesagt wurde, der Empfang sei fast so gut wie mit dem Telefon, ich soll mich nicht aufregen, das "klappt" schon. Es war eine Umformung in einem russischen Gedicht oder Gebet, das zu Heiligabend gelesen wurde. In dieser Einspielung erhielt ich auch den schönen Satz: "In deiner Mitte sitzen wir". Eine meiner deutlichsten Einspielungen war auch eine meiner allerersten, sie lautet: "Unterkunft Sprechfunk Tote, bei Glocken Jesus". Der Satz war derart deutlich, daß ich beim Abhören direkt hochfuhr. Ich deute ihn so: Du bist an der richtigen Stelle gelandet, nämlich der "Unterkunft" von wo der Sprechfunk der Toten ausgesendet wird. Wir sind dem Glauben an Jesus nahe und möchten diesen verkünden (Glocken verkünden ja etwas).

Manche Sätze der Jenseitigen wirken etwas verdreht. Ich glaube, sie werden absichtlich so gebildet, sie sollen herausstechen. Ich finde, sie widerlegen auch die für meine Begriffe unsinnige These, der Einspieler würde die eingespielten Worte mittels telepathischer Begabung selbst auf das Band bringen. Wenn das tatsächlich geschähe, würde man die Sätze aber so denken, wie man sie auch aussprechen würde und damit hätten sie nicht diese sprachlichen Besonderheiten.

Wenn ich darüber nachdenke, was es bedeutet, daß wir diesen Kontakt mit der jenseitigen Welt gefunden haben und damit den Beweis, nicht nur den Glauben, für eine vielleicht ewige Existenz haben, finde ich, daß das eigentlich die bisher größte Entdeckung der Menschen ist. Für mich ist nicht zu verstehen, daß die breite Öffentlichkeit, z.B. die Medien, dieses so wenig aufgreifen Es gibt zwar Beiträge über die Tonbandstimmen, auch sachliche und gute, häufig aber entbehren sie nicht eines gewissen Zynismus und werden so ein bißchen mit einem Lächeln gebracht. Es ist wohl so, daß die Medien ja das durchschnittliche Publikum bedienen, das ja durch die Einschaltquoten zu erkennen gibt, was es zu sehen wünscht. Gefragt sind wohl Spielshows, Krimis, politische Skandale. Auffallend ist, daß es in den Filmen fast immer um Mord, also um den Tod geht. Das scheint zu interessieren. Ein Beweis der Weiterexistenz nach dem Tod scheint offenbar nicht groß zu interessieren.

Wohl jeder Tonbandstimmenforscher hat schon die Erfahrung schroffer Ablehnung gemacht. Noch bevor man ein Band richtig abgespielt hat, geht der Gegenüber in eine Art Abwehrhaltung. Sätze in Einspielungen, die ganz klar zu verstehen sind, werden sofort bestritten, teilweise sogar obwohl sie eindeutig verstanden wurden. Jeder Erklärungsversuch über das Zustandekommen wird sofort zurückgewiesen, lächerlich gemacht, ja es kommt bei manchem direkt Wut auf.

Ca. 75 Prozent der Deutschen sind Kirchenmitglieder. Das Leben nach dem Tod, das "ewige Leben" ist Bestandteil der Kirchenlehre. Offenbar gehen also 75 Prozent der Deutschen davon aus, daß der Tod nicht das Ende ist. Wenn es jedoch konkrete Beweise dafür gibt, haben viele überhaupt kein Interesse daran, ja manche tun alles, um diese Beweise zu entkräften. So tauchte in der VTF-Gruppe Hannover eines Tages ein Pfarrer auf, der darum bat, teilnehmen zu dürfen. Er macht Kassettenrekorderaufnahmen und verwendete sie später in einer Radiesendung im Norddeutschen Rundfunk, in der er zusammen mit einem sogenannten Sektenbeauftragten auftrat. Die Aussage der Sendung war: Kauzige Menschen kommen mit der Kirche nicht mehr gut zurecht, was auch an der Kirche selbst läge (ich weiß nicht mehr warum, der Sektenbeauftragte gefiel sich in weitschweifigen Äußerungen) und sie sind deswegen dem Irrglauben verfallen, auf Kassettenrekordern die Stimmen Toter zu empfangen. Der Wille dieser Menschen, die Tonbandstimmenforschung zu betreiben, sei von dem Wunsch getragen, Geheimnisse miteinander zu teilen. Er gebrauchte ganz bewußt das Wort "Tonbandspiritisten". Erwähnenswert war auch der Satz: "Viele der Tonbandstimmeneinspieler sind sogar Kirchenmitglieder".

Abgesehen davon, daß die beiden Kirchenleute (gilt natürlich nur für diese beiden, es gibt auch Pastoren, die gerecht urteilen) sich auf zynische Weise über Menschen geäußert haben, die sich für die Weiterexistenz nach dem Tod aussprechen, genau wie die Kirche ja auch, die hierfür auch noch aktiv etwas tun, was vielen (Kirchenmitgliedern) fremd ist, hat der Sektenbeauftragte auch noch den Grundgedanken des VTF, nämlich der Öffentlichkeit die Tonbandstimmen näherzubringen, genau falsch wiedergegeben. Wir wollen ja gerade kein Geheimnis daraus machen, deshalb ist der VTF entstanden. Weshalb Menschen derart panisch auf Beweise für eine Weiterexistenz über den körperlichen Tod hinaus reagieren, ist mir ein echtes Rätsel.

43 Jahre ist es jetzt her, daß Friedrich Jürgenson zum ersten Mal die Stimmen Versstorbener aufgezeichnet hat. In diesen Jahen hat es viele kritische, aber auch viele positive Reaktionen darauf gegeben. Viele Menschen experimentieren zu Hause und in Einspielgruppen. Der VTF ist gegründet worden. Neue Methoden wurden entwickelt. In all den Jahren haben wir uns auf die "Brücke nach drüben" verlassen können. Ich wünsche mir für die Zukunft, daß auf beiden Seiten kräftig weiter an der Verbindung gearbeitet wird und so den Menschen hier im Diesseits irgendwann die Zusammenhänge allen Seins erklärbarer werden.


(Erschienen in der VTF-Post P 106, Ausgabe 1/2002)