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Das Geheimnis meiner Einspielerfolge

Beschreibung der "SSB-Methode"
von Jürgen Nett

Viele Freunde der Tonbandstimmen haben mich immer wieder gefragt, wo meine vielen Stimmen und langen Sätze herkommen. Ich habe dafür nur eine Erklärung: ich spiele erstens sehr oft und zweitens immer auf Kurzwelle mit SSB (unteres Seitenband) ein. Das hört sich sehr technisch und kompliziert an ist es aber gar nicht.

Ich arbeite mit einem Sony-Weltempfänger, welcher den sogenannten SSB-Empfang ermöglicht. Diese Geräte sind gar nicht so teuer und einen guten Welt- und Kurzwellenempfänger kann man auch im Urlaub gut gebrauchen. Bei Einspielungen gehe ich dann wie folgt vor.

Ich suche mir auf der Kurzwelle einen sehr gut zu empfangenden Sender, vornehmlich aus dem Ostblock, aber es geht auch mit französischen oder englischen Sendern. Theoretisch könnte ich sogar die Deutsche Welle in Deutsch nehmen, denn durch den SSB-Empfang, so wie ich es mache, hört man auch dort kein deutsches Wort mehr.

Nachdem ich den Sender gefunden habe - wie gesagt, es sollte ein relativ starker Sender sein -, schalte ich um auf SSB (LSB, unteres Seitenband). Das klingt dann alles wie gequakt und pfeift - grausam. Nun drehe ich an dem BFO-Regler (auch mit "Clarifyer" bezeichnet) so langsam und vorsichtig mit viel Gefühl, bis ich den vorher eingestellten Sender wieder ganz klar höre. Dann schalte ich mit dem Frequenzsucher, mit dem ich zu Anfang den Sender gesucht habe, in 1-kHz-Schritten genau um 5 Schritte nach oben. Hört sich kompliziert an, ist es aber nicht, denn die meisten Weltempfänger haben nur die Auswahl, in 5- oder 1-kHz-Schritten den Sender zu suchen.

Natürlich kann ich auch nach dem Einstellen des Senders im SSB-Betrieb durch einmaligen Druck auf die 5-kHz-Taste um 5 kHz verdrehen. Es entsteht ein Stimmensalat mit einem 5000-Hertz-Pfeifton. Das nervt anfangs beim Abhören, aber man gewöhnt sich daran und nach einigen Einspielungen drückt man den Pfeifton automatisch im Ohr weg und konzentriert sich nur auf die Stimmen.

Warum auf diese Art und Weise so lange Sätze zustande kommen, liegt wahrscheinlich daran, daß unsere jenseitigen Freunde weniger Energie aufwenden müssen, um das Einseitenband zu modulieren. Mein längster Satz hatte 67 Silben. Es ist fast unglaublich, wenn man die Einspielergebnisse anderer Tonbandstimmenfreunde betrachtet.

Sollten Sie mit den technischen Dingen nicht sofort klarkommen, so rufen Sie mich bitte unter folgender Telefonnummer an: 05661 / 2308. Ich helfe Ihnen gern.

So, und nun ausprobieren!


(Erschienen in der VTF-Post P 102, Ausgabe 1/2001)