Zurück zur Startseite
 Startseite   Kontakt   Impressum   Datenschutz   Gästebuch   English  Zitat von Friedrich Jürgenson

Brief an den Herausgeber

Natürlich habe ich das erste Heft für 1999 sofort in die Hand genommen und gelesen. Für mich als ernsthafte Katholikin ist es befreiend, daß ein Wort des Papstes (endlich) unsere "Arbeit" so klar anerkennt, daß der Körpertod nicht ein ewiger "Tiefschlaf", ist bis zum Tage des jüngsten Gerichtes, wie die Kirche bisher ihre Mitglieder glauben lassen wollte. Zwar haben wir bisher unserer Intuition und Erfahrung mit den Tonbandstimmen geglaubt, aber durch dieses befreiende Wort der Kirche können wir gestärkt und bestärkt weiter forschen. Also herzlichen Dank, daß Sie dies in der neuen Ausgabe abgedruckt haben!

Mit großem Interesse habe ich Ihren Artikel in P94 auf Seite 2/3 gelesen. Diese Frage hat mich schon lange bewegt, da ich in aller Demut und Bescheidenheit meine Begabung als spirituell-medialer, hellhörender Mensch in Stille akzeptiert habe und beide Formen lebe: Ich benutze weiterhin das Tonband und das Hannoversche Mikrofon, zugleich aber schreibe ich auch viele Aussagen und Botschaften auf, die ich hellhörend erhalten darf. Dies tue ich regelmäßig seit 1994. Das bedeutet, daß ich seit der Zeit sehr persönlich täglich mit "Technik" und "Spiritualität" konfrontiert bin. "Warum verzichte ich nicht auf die Technik, wenn es doch auch ohne geht?", habe ich mich oft genug gefragt. Meine ganz persönliche Antwort lautet so:

1.) Es ist mir eine Hilfe, genau abzuhören. Ich empfinde einen tiefen Tonraum beim Abhören (es ist die reine Mikrofoneinspielung ohne Radio etc.) und kann die unterschiedlichsten Tonlagen der einzelnen Stimmen besser unterscheiden. Ich vernehme so viele Stimmen, die ja gleichzeitig über- bzw. hintereinander sprechen. Da ist mir das Band eine große Unterstützung. Stelle ich auf "Pause", so gibt mir auch dieses Rauschen eine gute Tiefe. Ich denke, es ist so ähnlich, als wenn ich die Stimmen durch Wasserrauschen, Wind, etc. ja auch verstärkt höre (ohne das Tonband). Mein Problem ist, daß ich diese Erfahrungen sehr untechnisch beschreibe, da ich von Technik nicht viel verstehe.

2.) Da ich als berufstätige und viel beschäftigte Frau "etwas" unter Zeitmangel leide, kann ich in kurzen, ruhigen und auch sorgenreichen Momenten einspielen und an den freien Wochenenden in Ruhe und innerer Harmonie hören. Denn zum Hören gehört nach meiner eigenen Erfahrung innere Ruhe, Bereitschaft und Ausgeglichenheit, nicht zu vergessen Spiritualität.

Ihr Artikel fordert mich natürlich auch auf, Ihnen meine persönlichen Gedanken über den Stellenwert der Spiritualität ün Zusammenhang mit den technischen Vorgängen zu schreiben. Ich denke, daß jeder der auf die Tonbandstirnmenforschung trifft und sich darauf auch einläßt, eigentlich bereits ein spiritueller Mensch ist. Allerdings ist dem Menschen seine Spiritualität nicht immer gleich bewußt. Sie kann durch die unterschiedlichsten Bedingungen zugeschüttet sein. Auch ein Zweifler oder zunächst ablehnender Mensch vermag an sein Unbewußtes zu gelangen. Die Denkanstöße, das Verborgene zu wecken, sind so vielfältig wie es Individuen gibt. Nach meinem tiefsten Erkennen ist es eben eine Frage der persönlichen Einstellung, ob ich die mir innewohnende Spiritualität wahrnehmen will, sie akzeptiere und dann auch wachsen lasse. Wir haben - jeder für sich - eine persönliche Lebensaufgabe erhalten. Es liegt an jedem Einzelnen, diese in der richtigen, spirituellen Weise zu erfüllen oder auch nicht zu erfüllen.

Das bedeutet für mich, daß tatsächlich jeder Mensch an sich spirituell ist. Die Technik bietet uns den großen Vorteil, unsere Zweifel auf empirische Weise abbauen zu können. Der Zweifel ist ein Teil unseres Denkens und auch als positiv zu bewerten. Nur wenn wir im Zweifel untergehen, ist er negativ.

Es gäbe noch eine lange Diskussion zu diesem Thema, aber das würde in diesem Brief auch zu weit führen. Allerdings muß ich für mich persönlich doch noch den letzten Satz Ihres Artikels "Beides ist gleich wichtig" genauer durchdenken. Die Spiritualität ist wohl - nach meiner persönlichen Auffassung - zuvor da, wenn auch verschieden stark ausgeprägt. Danach kommt die Technik, die uns wunderbare Möglichkeiten bietet.


(Quelle: VTF-Post P 95, Heft 2/99)