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Wie erkennt und beweist man die Paranormalität von Tonbandstimmen?

von Fidelio Köberle

Wir machen jahraus, jahrein unsere Einspielungen und freuen uns über jede Stimme, die wir erhalten. Wir sind zufrieden, wenn sie "bezugnehmend" ist, also etwa auf unsere Frage antwortet oder in einem sinnvollen Zusammenhang mit der Situation steht, in der wir uns befinden. Es wäre uns sehr lieb, wenn jede unserer Fragen beantwortet würde, wenn wir also mehr Stimmen bekämen. Unsere Techniker arbeiten ständig daran, hier Fortschritte zu erzielen. Daß wir uns nicht immerfort fragen, ob denn diese Stimmen wirklich paranormal sind, ist legitin. Wir haben jedesmal ein Aha-Erlebnis, und das muß genügen. Zumal wir genügend Erfahrung darin haben, "normale" Zufallseinstreuungen (Radio-Sendungen, CB-Funker) zu erkennen. Und zumal wir uns angewöhnt haben, jeden Vokal und jeden Konsonanten genau zu hören, ohne uns dabei noch besonders anstrengen zu müssen.

Für uns reicht das also. Aber wie ist es mit den Skeptikern, zu denen ich jeden streng wissenschaftlich denkenden Menschen rechne, der sich zwar für das Tonbandstimmenphänomen interessiert, der aber noch draußen steht, und der sich vor seinem kritischen Verstand nicht dadurch lächerlich machen will, daß er ungeprüft unsere Behauptungen akzeptiert. Unsere Behauptung nämlich, daß wir über das Tonband Kontakt mit Verstorbenen haben.Wenn wir draußen also ernst genommen werden wollen, müssen wir uns schon Gedanken darüber machen, wie wir die Paranormalität der Tonbandstimmen beweisen können, das heißt mit anderen Worten: den Nachweis führen über ihre physikalisch nicht erklärbare Entstehung.

Wenn wir methodisch vorgehen wollen, sollten wir uns klarmachen, welche Stufenfolge unser Erkennen bei den Tonbandstimmnen durchläuft. Wir stellen beim Abhören eines Bandes fest:

1. Geräusch mit Sprachrhythmus
2. Es handelt sich wirklich um Sprache
3. Wir können Text verstehen
4. Wir anerkennen dessen Paranormalität

Bei guten Stimmen enfallen selbstverständlich die Stufen 1 und 2.

Es gibt mehrere Methoden, die Paranonnalität von Stimmen nachzuweisen. Sie sind von unterschiedlich großer Beweiskraft. Sie sollen hier in ihrer Abstufung von schwach bis zwingend dargestellt werden:

1. Die Unwahrscheinlichkeit, daß so etwas durch Zufall entstehen kann.

Man fragt sich also: Wie groß ist die Wahrscbeinlichkeit, daß durch Zufall eine Lautfolge entsteht, die sinnvollen Text ergibt? Unter "sinnvoll" ist hier gemeint, daß zum Beispiel kein deutsch klingendes Kauderwelsch vorliegt, sondern vernünftige Sprache. Diese Frage stellt sich besonders bei Umformungen aus Fremdsprachen. - Diese Methode hat die schwächste Beweiskraft. Je länger allerdings der Text der Stimme ist, desto größer ist ihre Beweiskraft.

Hans Berger, Wien, stellt die berechtigte Frage: Wie bestimmt man die oben angesprochene "Wahrscheinlichkeit"? Woher nehmen wir die Norm, an der wir die Unwahrscheinlichkeit des zufälligen Entstehens einer (Pseudo-)Stimme messen können?

Wir treffen die Entscheidung doch einfach rein gefühlsmäßig. Ist das aber korrekt? Bei den reinen Mikrofon-Einspielungen sehe ich keinerlei Möglichkeit, eine Norm zu ermitteln. Wohl aber bei den Methoden, die eine Parallel-Aufzeichnung erlauben, wie zum Beispiel bei der Konserven-Methode: Wir protokollieren zunächst alles, was wir als "Stimme" auf dem Einspiel-Band entdecken. Dann vergleichen wir jede dieser "Stimmen" mit dem entsprechenden Rohmaterial auf der Konserve. Wie viele "Stimmen" sind mit dem Rohmaterial identisch, also nicht paranormal und infolgedessen als durch Zufall entstanden anzusehen, und wie viele sind nicht identisch, also paranormal? Durch den Vergleich der beiden Zahlen bekämen wir eine Normzahl, die umso genauer wird, je mehr Material wir untersuchen. Nehmen wir einmal an, wir bekämen auf 5 Minuten Einspielung 15 echte und 5 falsche "Stimmen", dann wäre die Norm 25 % Wahrscheinlichkeit des zufälligen Entstehens von "Stimmen". Unter der Voraussetzung, daß man dieses Ergebnis auch auf die reinen Mikrofon-Einspielungen und sonstige unkontrollierte Methoden anwenden darf, würde das bedeuten: Jede vierte Stimme ist nicht echt. Dummerweise können wir auf diese Weise nicht erkennen, welche einzelne "Stimme" nun nicht echt ist. Wir werden lediglich zur Vorsicht gemahnt, alles, was wie eine "Stimme" klingt, selbstverständlich für echt zu halten. Im unkontrollierbaren Einzelfall müßten wir zum Beispiel die Länge der Stimme, ihren Inhalt usw. zu Rate ziehen.

A propos "Länge": Die oben beschriebene Statistik müßte nicht nur die Zahl der untersuchten "Stimmen" enthalten, sondem auch ihre Länge. Vielleicht würde dabei klar, daß nur bei ganz kurzen "Stimmen" die Gefahr des rein zufälligen Entstehens gegeben ist, und daß sie ab einer gewissen Silbenzahl hinfällig wird. - Hier ist also noch Forschungsarbeit zu leisten!

2. Bezugnehmende Stimmen.

Hier fragt man: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß durch Zufall bezugnehmende Stimmen entstehen, also Stimmen, die eine vorher gestellte Frage beantworten oder zur Situation passen. Diese Methode hat schon mehr Beweiskraft als die vorige. Auch hier spielt die Länge der Aussage eine Rolle: Je länger, desto überzeugender.

3. Vergleich zwischen "Rohmaterial" und Stimme.

Diese Methode ist nur anwendbar, wenn man das bei der Einspielung verwendete Rohmaterial aufgezeichnet vorliegen hat, um es mit den vermeintlichen Stimmen vergleichen zu können. Das ist möglich bei den diversen Konserven-Einspielmethoden. Dabei wird ein sprachliches Rohmaterial abgestrahlt und mittels Mikrofon aufgefangen. Aber auch Radio-Methoden eignen sich, wenn man parallel zur Mikroaufzeichnung die abgestrahlte Sendung per Kabel mit einen zweiten Gerät aufzeichnet. Wenn zwischen dem verwendeten Rohmaterial und den bei der Einspielung gewonnenen sinnvollen Stimmen Unterschiede erkennbar sind, hat man ein Argument von starker Beweiskraft in Händen.

4. Gegenkontrolle.

Eigentlich könnten wir uns mit Methode 3 schon zufriedengeben. Doch hartgesottene Skeptiker könnten uns vorhalten: Möglicherweise erzeugen akustische Eigentümlichkeiten des Raumes, in dem die Einspielung stattfand, immer die gleiche Verändemng des Rohmaterials, etwa durch Echo. Das würde also bedeuten, daß keine paranormale Einwirkung vorläge sondem eine physikalisch erklärbare. Um auch dieses Problem zu lösen, brauchte man nur folgendes zu machen: Man führt Einspielungen in einem ganz eindeutig definierten Raum durch, etwa in einer schalldichten Kiste. Hat man nun eine Stimme entdeckt, die vom Rohmaterial deutlich abweicht, dann strahlt man das Rohmaterial nocheinmal in derselben Kiste ab. Wenn nun bei dieser erneuten Einspielung das Rohmaterial unverändert aufgezeichnet wird, haben wir den Beweis für die Paranonmalität der Stimme.

5. Faradayscher Käftg.

Schon zu Jürgensons Zeiten wurde von Skeptikern gefordert, wir sollten unsere Einspielungen in einem gegen Funkeinstrahlung abgeschirmten Raum durchführen. Es könnte doch sein, daß irgendwelche Funkimpulse am Zustandekommen der Stimmen mitwirken. Auch diesen Leuten kann geholfen werden: Wir nehmen statt einer gewöhnlichen Kiste gemäß Methode 4 einen Aluminium-Koffer. Dieser schirmt unter Garantie Funkeinstrahlung ab. Alle benutzten Geräte müßten natürlich batteriebetrieben sein, um Einstrahlungen über von außen zugeführte Kabel auszuschließen. Da es inzwischen winzig kleine Aufzeichnungsgeräte (Diktiergeräte) gibt, würde die ganze Anlage in einem normalen Aluminium-Koffer spielend leicht unterzubringen sein.

* * *

Fassen wir zusammen: Um die Mauer des Desinteresses wichtiger Kreise (Wissenschaftler, Presse, Rundfunk, Fernsehen) wirksam zu durchbrechen, müssen wir die oben geschilderten "Foltermethoden" in Erwägung ziehen. Es soll hier beileibe nicht dazu geraten werden, so etwas in die alltägliche Praxis zu übernehmen. Das wäre schrecklich! Es geht hier nur um die Widerlegung der immer wieder geäußerten Einwände der genannten Kreise, wenn man ihnen vorschlägt, sich doch auch einmal näher mit den Tonbandstimmen zu befassen, und zwar ernsthaft und sachlich - nicht etwa, wie leider oft genug geschehen, um sie als Humbug, Scharlatanerie oder Volksverdummung hinzustellen.

Abgesehen davon halte ich es durchaus für möglich, daß bei unseren Einspielungen bei der Entstehung echter Stimmen alle möglichen Faktoren gleichzeitig wirksam sind. Wenn wir so isolierend vorgehen, wie oben beschrieben, verhindern wir eventuell ein gut Teil von Stimmen. Aber es würde ja genügen, wenn man nur einige wenige Stimmen unter diesen Laborbedingungen bekäme, um die noch weit verbreiteten Bedenken gegen unsere Methoden zu zerstreuen. Dann wäre man vermutlich auch bereit, uns zuzuhören, wenn wir unter unseren gewohnten Bedingungen Einspielungen durchführen. Die normale Einspielsituation ist zwar nicht so "steril", dafür aber wesenttich lebensnäher und menschlicher.

Wenn wir den Beweis der Paranormalität erbracht haben, käme noch der nächste Schritt: Man will wissen, wieso wir behaupten können, die paraormalen Stimmen kämen aus dem Jenseits, sie seien Äußerungen von Verstorbenen. Zähneknirschend hat man zwar den Beweis der Paranormalität akzeptiert: Das aber ginge denn doch zu weit! Könnten die Stimmen nicht noch woanders herkommen? Gern wird hier die sogenannte "animistische Hypothese" ins Spiel gebracht: Der Experimentator "zaubert" irgendwie die Stimnen aufs Band, das heißt sein Unbewußtes hat "telekinetische Kräfte" und verändert das Band so, daß die Texte entstehen. Wir Tonbandstimmenforscher wären also regelrechte Medien. Und zwar wir alle! Da fragte man sich unwilllürlich, warum sind wir nur Medien beim Tonband und nicht auch bei irgendwelchen anderen Phänomenen? Außerdem ist es äußerst unwahrscheinlich, daß jeder Mensch ein Medium ist, denn jeder kann Tonbandstimmen erhalten. Der Animismus ist eine ganz schwache Rückzugshypothese, um das materialistische Weltbild zu retten. Mit ihm kann man ja schön im Diesseits bleiben und muß nicht ein Leben nach dem Tod anerkennen. Diese Hypothese vertreten nur Leute ohne eigene Felderfahrung.

Die Inhalte der Stimmen lassen in ihrer Gesamtheit nur den einen Schluß zu: Sie stammen von Verstorbenen. Wer sich die Mühe macht, die große Zahl einwandfrei echter Stimmen ohne vorgefaßte Meinung zu analysieren, kann zu keinem anderen Ergebnis kommen: Das ist nie und nimmer die Sprache unseres Unbewußten, so denkt und argumentiert es nicht. Nur Verstorbene haben die hier deutlich werdende Absicht, sich bemerkbar zu machen und uns zu sagen: "Es geht nach dem Tode weiter. Wir sind um euch!"


(Quelle: VTF-Post P 70, Heft 1/93)