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Tonbandstimmen - nur noch Technik?

Vortrag von Jürgen Nennstiel
gehalten auf der Jahrestagung 1998 des VTF in Fulda

Ich möchte mich selbst erst einmal vorstellen. Ich heiße Hans-Jürgen Nennstiel, bin 55 Jahre alt. Ich arbeite seit mehreren Jahren im Technikerteam des VTF, ja ich muß sagen, ich bin auch mit Leib und Seele Techniker auf dem elektronischen Gebiet und Experimentator im Bereich der Tonbandstimmen. Ich habe in diesem Jahr ernsthaft überlegt, ob ich hier einen Vortrag halten soll. Was erwarten Sie denn von einem Techniker der sich an das Mikrofon stellt? Ich habe mich selbst gefragt, was ich denn erwarten würde. Natürlich neue, bessere Geräte zum Einspielen, und irgendwann in naher Zukunft den technischen "Durchbruch" für eine Verbindung ins "Jenseits". Wenn ich meinen Bericht daran messe, dann kann er diese Wünsche wohl nicht erfüllen. Und deshalb habe ich in diesem Jahr meinen Bericht unter den Titel "Tonbandstimmen - nur noch Technik?" gestellt.

Zunächst muß ich hier sagen, daß mein Vortrag auf meinen Erfahrungswerten beruht, daß andere Einspielerinnen und Einspieler andere Erfahrungen gemacht haben können. Von daher sind meine Ausführungen nicht unbedingt als allgemeingültig anzusehen.

Wenn ich unsere VTF-Post aufschlage, dann habe ich manchmal den Eindruck, die Tonbandstimmen sind zu einem rein technischen Problem geworden. Wir lesen da von Bits und Bytes, von Digitalisierung, von irgendwelchen Kennlinien, von linear oder unlinear gemessenen Verstärkern und Mikrofonen. Und ich frage mich dann, ob wir die technisch nicht vorbelasteten VTF-Mitglieder noch erreichen. Oder haben Sie gar schon resigniert, weil Sie die technischen Grundlagen nicht nachvollziehen können? Ich hoffe natürlich, daß Sie das nicht getan haben. Gerade aus diesem Grund habe ich mich entschlossen, auch in diesem Jahr einen Vortrag zu halten.

Nehmen Sie uns Techniker einfach nicht so wichtig. Genau so wenig wie Ärzte Götter in Weiß sind, können wir Ihnen Geräte an die Hand geben, die eine Verbindung auf rein technischen Wege ins Jenseits ermöglichen. Wenn es nur die Technik wäre, die eine Rolle spielt, dann müßten wir Jahrzehnte nach Friedrich Jürgenson und den anderen Tonbandstimmenpionieren doch wohl bessere Ergebnisse vorweisen können. Können wir aber nicht. Trotz gewaltiger Fortschritte in der Elektronik, verglichen mit der Zeit, in der Friedrich Jürgenson einspielte, hat es keinen entscheidenden Durchbruch gegeben, den wir alle doch so sehnlichst erwartet haben. Sicher hat es punktuell Verbesserungen durch Filter, empfindlichere Mikrofone, bessere Tonbandgeräte und Kassettenrecorder gegeben. Aber einen Durchbruch, nein, den hat es nicht gegeben. Und jetzt, wo wir im Computerzeitalter leben, da erwarten manche, daß es damit geht. Aber ist das realistisch? Ich glaube nicht. Spätestens in ein paar Jahren werden wir uns eingestehen müssen, die Ergebnisse haben sich seit Friedrich Jürgenson nicht entscheidend verbessert. Und wir müssen uns an dieser Stelle fragen, warum ist das so, können andere Faktoren eine Rolle spielen? Was wissen wir nach unseren heutigen Kenntnisstand von den Tonbandstimmen, und was können wir von ihnen erwarten?

Bevor ich darauf eingehe, möchte ich hier aber auch deutlich sagen, daß ich die Technik und Forschung für unverzichtbar halte, aber wir sollten sie nicht über allem Anderen stellen. Ich persönlich würde mir auch mehr nichttechnische Beiträge in der VTF-Post wünschen. Das möchte ich nicht als Kritik sondern als Anregung verstanden wissen, mit der Bitte um entsprechende Beiträge für die VTF-Post, da schließe ich mich mit ein. Denn so eine Vereinszeitschrift kann nur das veröffentlichen, was ihr an Beiträgen zugesandt wird. In diesem Fall an unseren Vorsitzenden Fidelio Köberle. Ich glaube, der hat manchmal so seine Sorgen, die VTF-Post für alle Mitglieder attraktiv zu gestalten.
Was weiß ich nach meinen Experimenten und dem heutigen Kenntnisstand über unsere Tonbandstimmen?

1. Unabhängig von der Deutung der erhaltenen Stimmen, der Frage nach "echten Stimmen", also der nicht "natürlich" entstandenen Informationen, wird jeder, der sich ernsthaft und vorurteilsfrei mit den Tonbandstimmen befaßt, und natürlich auch selbst einspielt, anerkennen müssen, daß das Phänomen "Tonbandstimmen" real existiert. Es ist also keine Spinnerei, die sich in den Köpfen von esoterisch veranlagten Personen abspielt.

2. Um Tonbandstimmen einzuspielen, müssen wir akustische und/oder elektromagnetische Schwingungen anbieten, oder anders ausgedrückt, Sprache, Gesang, Geräusche usw. Wir nennen es Rohmaterial. Daraus folgt logischerweise: ohne Rohmaterial keine Stimmen.

3. Ich selbst habe keine sogenannten "direkten Stimmen", das heißt, ohne Vorhandensein von Rohmaterial, erlebt. Stimmen, die ich direkt aus dem Lautsprecher während der Einspielung höre, aber durch Anbieten von Rohmaterial erzeugt habe, sind für mich keine direkten Stimmen. Ich höre zwar öfter Stimmen direkt aus dem Lautsprecher, dies beweist aber günstigstenfalls, das Einspielungen auch ohne Mikrofon möglich sind.

4. Stimmen entstehen nicht durch zusätzliche neue Silben und Wörter, sondern durch Veränderung von angebotenem Rohmaterial.

5. Die Klangcharakteristik der Stimmen ist abhängig vom Rohmaterial. Vereinfacht ausgedrückt: Ist das Rohmaterial beispielsweise eine weibliche Radiosprecherin, werden Stimmen auch einen weiblichen Klangcharakter haben. Ähnlichkeiten mit Stimmen Verstorbener sind auf das Rohmaterial zurückzuführen.

6. Deshalb halte ich die Identifizierung einer Stimme durch Vergleichen mit einer zu Lebzeiten aufgezeichneten Orginalstimme für illusorisch. Dabei kann bestenfalls herauskommen, daß es keine Übereinstimmung gibt, ganz abgesehen davon, daß heute die Spracherkennung selbst bei 2 Orginalstimmen noch mit Fehlern behaftet ist.

7. Ich selbst halte Theorien, wonach sich Stimmen durch Änderung des Luftdrucks am Mikrofon bilden, also wie bei der menschlichen Sprache, für falsch. Das heißt natürlich nicht, daß das Mikrofon keine Rolle spielt sondern es hat eine sehr wichtige Funktion beim Einspielen. Es soll ja unser akustisch abgestrahltes Rohmaterial einschließlich zusätzlicher Nebengeräusche und Schall, wieder aufnehmen, und das möglichst ohne Verfälschungen in guter Qualität.

8. Das Verwenden von sogenannten Konserven zum Einspielen von Stimmen hat sich bei mir nicht bewährt. Stimmen wurden bei einem Vergleich mit der Konserve auch hier gefunden. Unterschiede zwischen Konserve und Einspielung habe ich nur dann gefunden, wenn zusätzliches elektroakustisches Rohmaterial hinzukam, wie beispielsweise Geräusche über das Mikrofon. Nun gibt es Vermutungen, die besagen, "dann hat sich die Konserve während der Einspielung auch geändert". Ich kann zwar nicht das Gegenteil beweisen, halte aber diese Theorie für äußerst unwahrscheinlich. Viel wahrscheinlicher ist die Vermutung, daß sich die Stimmen auf der Konserve während Herstellung manifestiert haben, und zwar nicht während eines einfachen Kopiervorganges für eine Vervielfältigung, sondern bei der erstmaligen Anfertigung einer Konserve, beispielsweise bei der Aufnahmen eines Radiosenders.

9. Diese Annahme wird auch dadurch unterstützt, daß ich, und ich glaube das ergeht Ihnen als aktive Einspielende genauso, kein "unbelastetes" Rohmaterial, beispielsweise vom Radio, für eine Konserve mehr aufnehmen kann. Es scheint also so, daß, wenn es uns erst einmal gelungen ist eine Verbindung zu anderen Daseinsebenen aufzubauen, wir diese nicht einfach wie mit einem Schalter wieder abschalten können. Tonbandstimmen unterliegen nicht unserer Logik, andere Daseinsebenen schon gar nicht.

10. Tonbandstimmen manifestieren sich im elektromagnetischen und akustischen Schrott. Das ist beispielsweise Fading oder Schwund beim Radio, insbesondere im Kurzwellenbereich. Sender fallen stärker oder schwächer ein, verschwinden im Rauschen, tauchen wieder auf, drehen auf dem Übertragungsweg ihre Phase, sind mehr oder weniger mit Verzerrungen behaftet. Akustischer Schrott sind Geräusche jeder Art: Rauschen, leise Sprache und Musik im Hintergrund, in der Regel über Mikrofon aufgenommen. All diese Dinge können für sich allein, aber besser in Kombination, ein sinnvolles Rohmaterial ergeben. Sie haben etwas Dynamisches an sich. Hilfreich kann auch das Schneiden von Rohmaterial sein. Nicht geeignet ist alles Gleichförmige, beispielsweise Tongeneratoren für sich allein, selbst wenn ich viele unterschiedliche Töne gleichzeitig anbiete, Rauschen für sich allein, also alles was keine große Dynamik aufweist.

11. Brauchbares Rohmaterial steht also im Widerspruch zu unserem normalen, erlernten Hörempfinden. Und weil die Umformung in Stimmen oft sehr unvollkommen und mehrdeutig ist, haben wir natürlich unsere Schwierigkeiten damit. Da hilft leider wohl nur, daß wir unsere Ohren trainieren. Wir sollten hier auch nicht zuviel Hoffnung in die heutige Filterung mittels Computer setzen. Manche Stimme war auch bei mir nach dem Filtern schlechter als vorher. Ich hatte zwar den Schrott weggefiltert, aber leider auch einen Teil der Frequenzanteile, die die Stimmen ausmachten. Es gibt da sicher kein Patentrezept; jede Stimme muß für sich behandelt werden. Ich persönlich benutze seit ein paar Jahren ein Digitales Filter, was mir sehr gute Dienste leistet. Es hat den Vorteil, daß ich es ständig während meiner Abhörtätigkeit benutzen kann ohne die Abhörcassette in den Computer einlesen zu müssen. Es wird einfach an den Kopfhörerausgang des Kassettenrecorders geschaltet und ist dann betriebsbereit.

12. Natürlich hat so ein Computer auch seine Vorteile, beispielsweise beim Schneiden einer Stimme, beim Kopieren, beim Archivieren und vielen anderen Dingen. Nur sollten wir keine Wunderdinge erwarten. Wer bisher im Bereich der Tonbandstimmen ohne ihn ausgekommen ist, wird das auch weiterhin können.

13. Tonbandstimmen manifestieren sich, wie schon erwähnt im elektroakustischen Schrott. Die Umformungen sind relativ kurz. Die Länge einer zusammenhängenden Aussage scheint zum einem von dem in diesem Augenblick vorhandenen Rohmaterial, zum anderen von Faktoren abzuhängen, die außerhalb der Technik liegen. Realistisch gesehen können wir Umformungen einzelner Silben, Wörter und kurzer, in Ausnahmefällen auch längerer Sätze erwarten, wobei wir bei zunehmender Länge natürlich mit zunehmenden Ungenauigkeiten rechnen müssen.

14. Tonbandstimmen versuchen das angebotene Rohmaterial sinnvoll in Ihre Aussagen mit einzubeziehen. Wenn wir beispielsweise als Rohmaterial einen Radiosender benutzen, werden wir feststellen, daß nur einzelne Teile in einem Satz umgeformt sind, alles zusammen aber erst einen Sinn ergibt. Das ist aufgrund der Kürze der Einwirkungszeit auch notwendig. Dadurch erklärt sich auch die oft falsche Grammatik, aber auch die schon von Jürgenson beschriebene Mehrsprachigkeit. Bei mir selbst sind es englische Silben und Worte; es ist die einzige Fremdsprache, die ich lückenhaft beherrsche. Tonbandstimmen sind wie Reisende, die auf eine günstige Gelegenheit warten, um Ihr Ziel zu erreichen. Übersetzt heißt das, Sie nutzen die gegebenen Möglichkeiten, um auf dem elektroakustischen Wellen Ihre Informationen an uns zu übermitteln. Dabei bleibt Vieles fehlerhaft. Das Ganze ist wie ein Mosaik, bei dem uns oft viele Teile fehlen.

Ich habe im Laufe von nun 8 Jahren Experimenten mit den Tonbandstimmen wohl alle erdenklichen technischen Anordnungen ausprobiert. Angefangen von den Mikrofonstimmen, Radiostimmen, Schneidung von Rohmaterial durch Computer und den von mir entwickelten RomCorder, mit allen nur denkbaren Geräuschen, Tongeneratoren, Invertierungsfiltern, in der die Sprache gedreht wird, usw., allein oder in Kombination untereinander. Stimmen, oder Versuche einer Umformung des Rohmaterials gab es immer. Doch je weiter ich mich von der natürlichen Sprache entfernte, beispielsweise durch Zerhacken mittels Computer oder RomCorder, desto unnatürlicher wurden die Stimmen, desto schwerer wurde die Interpretierbarkeit. Ich selbst gehe nun den Weg zurück zu den Radiostimmen, allerdings in einer modifizierten Version.

Wenn wir einen Radiosender, beispielsweise auf Kurzwelle, als Rohmaterial anbieten, dann haben wir einen guten Träger, der paranormale Informationen transportieren kann. Hier sind bei günstigen Bedingungen alle Voraussetzungen in natürlicher Weise erfüllt, die an ein brauchbares Rohmaterial zu stellen sind, und wir bieten sozusagen unser Rohmaterial "live" an, also keine Konserve. Natürlich muß man etwas Geduld aufbringen und nach einem entsprechenden Sender oder Sendergemisch suchen, aber Geduld ist wohl eine Voraussetzung bei unseren Einspielungen. Wenn dann noch ein gutes, empfindliches Mikrofon, ein brauchbarer Kassettenrecorder und hochwertiges Bandmaterial zur Verfügung stehen, dann sind von der technischen Seite schon gute Voraussetzungen vorhanden.

Ich selbst arbeite, wie bereits kurz angedeutet, mit einer erweiterten Radiomethode, die ganz gute Ergebnisse erbringt. Ich benutze 2 Radioempfänger im Kurzwellenbereich, die auf die gleiche Frequenz eingestellt sind. Der 1. Empfänger ist ein hochwertiges Gerät, das den eingestellten Sender durch Filter gut von den anderen Sendern trennt. Der 2. Empfänger ist nicht so tennscharf, aber das ist gewollt, weil dadurch andere Sender zum Teil mit durchschlagen, also elektroakustischen Schrott liefern. Dieser 2. Empfänger arbeitet in etwa so, wie der frühere Volksempfänger. Viele, die den 2. Weltkrieg miterlebt haben, werden sich vielleicht erinnern. Der Vorteil dieses Empfängers gegenüber einem Psychofon ist der der Abstimmbarkeit und der Selektion, wobei, wie schon gesagt, die Selektion nicht so perfekt ist, daß andere Sender total ausgeblendet wären. Was ich über diese beiden Empfänger empfange, führe ich einem kleinem Mischpult zu. Dieses Mischpult ist mit meinem digitalen Filter verbunden und das Sendergemisch aus beiden Empfängern wird nun über einem Lautsprecher, der an dem Filter angeschlossen ist, abgestrahlt. Da der 1. trennscharfe Empfänger ein relativ stabiles Signal liefert, pendelt sozusagen der 2. nichttrennscharfe Empfänger mit seinem Signal und elektroakustischen Schrott in das relativ konstante Signal. Dadurch ergibt sich in günstigen Augenblicken ein ausgezeichnetes Rohmaterial.

Eine Neuentwicklung, ich nenne sie mal RomCorder II, in die ich viel Zeit und natürlich auch Geld investiert habe, möchte ich aber auch noch kurz vorstellen. Grundlage war meine Entwicklung des RomCorder I. Während im ersten RomCorder, vereinfacht gesagt, ein Speicherbaustein seine Arbeit tut, sind es nun 5 Speicherbausteine, die parallel, das heißt gleichzeitig ihre Arbeit verrichten. Wenn ich nun beispielsweise einen Radiosender allen 5 Bausteinen gleichzeitig zuführe und zerschneide, dann wird das Ergebnis jeden einzelnen Bausteins einem gemeinsamen Verstärker zugeführt. Jeder Baustein kann für sich getaktet, die Taktzeit separat eingestellt werden. Als Ergebnis erhalte ich in einer Zeiteinheit, vereinfacht ausgedrückt, anstatt einer fünf Schnittkanten. Das ergibt ein Signal, welches sowohl viele Schnittkanten als auch Amplituden, also Lautstärkeschwankungen enthält. Dadurch ergibt sich ein harmonisch anzuhörendes Rohmaterial. Ich benutze dieses Gerät oft in Kombination mit der zuvor beschriebenen Radiomethode.

Ich möchte damit meine Ausführungen zur Technik beenden, die ich nur ansatzweise darlegen möchte; darüber könnte man sicher ein komplettes Buch schreiben. Ich möchte aber nun noch Faktoren ansprechen, die bei unseren Einspielungen "jenseits" der Technik liegen, von ihr nicht zu erfassen und zu bewerten sind.

Während meiner Experimente mit den Tonbandstimmen wurde mir immer deutlicher bewußt, auch durch Aussagen in den Einspielungen, daß es da vieles gibt, was durch die Technik allein nicht zu erklären ist. Technische Anordnungen, die bei Versuchen brauchbare Ergebnisse geliefert hatten, versagten plötzlich. Technik, die ich schon verworfen hatte, brachte bei neuen Versuchen brauchbare Ergebnisse. Es fehlte einfach die Reproduzierbarkeit von Ergebnissen. Selbst einzelne Geräte versagten manchmal während oder nach einer Einspielung ihren Dienst, wenn ich dann den Fehler suchen wollte funktionierten sie wieder. Einspielungen, die ich abends, noch besser nach Anbruch der Dunkelheit, durchführe, bringen bessere Ergebnisse als während des Tages. Die Sonne mit Ihrer Helligkeit und Wärme wirkt sich negativ aus. Günstig scheint auch trockenes Wetter zu sein, besonders dann, wenn ich die Einspielzeit so in die Abendstunden lege, daß sich Tau auf dem Rasen gebildet hat. Weitere positive Elemente sind der Wind. Das alles scheint keinen Sinn zu ergeben, besonders dann nicht, wenn man die Tonbandstimmen nur unter technischen Gesichtspunkten betrachtet. Aber meine Erfahrungen sind so, und sie werden durch Aussagen in den Einspielungen gestützt.

Über einen Faktor, der zugleich der wichtigste aber auch der am schwersten nachvollziehbare ist, habe ich noch nicht gesprochen. Das ist der Faktor Mensch. Welche Rolle spielen wir selbst in diesem System? Wie können wir unser Ich, unsere Gefühle, unsere Sehnsucht, Liebe und Haß einordnen? Haben wir die Rolle eines Mediums? Oder anders ausgedrückt: Findet die eigentliche Verbindung auf einer geistigen Ebene statt, bei der wir selbst als Transformator für unsere materielle Ebene dienen? Manches deutet darauf hin. Es gibt auch in meinen Einspielungen Aussagen, die in diese Richtung gehen. Da ist vom menschlichem Körper, besonders der Psyche und den Nerven, die Rede, und es gibt Aussagen, daß Genußgifte eine negative Rolle spielen. Da kommt sicher die Frage auf: "Aber wir können doch nicht alle ein Medium sein?!". Ich weiß zwar nicht im einzelnen, welche Fähigkeiten so ein Medium auszeichnet, aber wir alle haben Fähigkeiten in uns, die über unsere bisher genutzten hinausgehen, besonders außerhalb unserer physikalischen Existenzebene. Aber diese Fähigkeiten müssen ausgebildet und trainiert werden. Und genau das tut jeder aktiv Einspielende. Vielleicht können wir uns als Tonbandstimmenmedien ansehen?

In der Regel mache ich direkt nach einer Einspielung eine erste Auswertung der Stimmen. Tags darauf kontrolliere ich dann noch einmal und ich stelle dann oft fest: manches höre ich genauso wie gestern, manches kann ich aber nicht mehr nachvollziehen. Das geht natürlich allen Einspielenden so. Als Erklärung bietet sich eine Überforderung während des Abhörens an. Aber ist es allein damit zu erklären? Ich spiele maximal 5 Minuten ein und höre dann ab. Ich mache meine Notizen. Am nächsten Tag höre ich wieder die Einspielung ab und muß vieles von meinen Aufzeichnungen streichen weil es sich als falsch erweist. Ist es wirklich falsch? Oder hat es sich nicht auf meinem Tonband materialisiert? Aber warum habe ich es dann einen Tag vorher direkt nach der Einspielung gehört? Mit einer Überlastung meines Gehörs allein ist das nicht zu erklären. Haben wir vielleicht eine gewisse Hellhörigkeit entwickelt, die noch eine Zeitlang nach unseren Einspielungen anhält? Sind die Informationsstrukturen noch eine Zeitlang in uns gespeichert? Sind es direkte geistige Informationen, die uns aus geistigen Daseinsformen erreichen ohne unsere physischen Sinne, in diesem Fall unsere Ohren, gebrauchen zu müssen?

Ich weiß, das ist Theorie und nicht beweisbar. Aber was ist schon bei den Tonbandstimmen im wissenschaftlichen Sinn beweisbar? Eigentlich dürfte es sie ja gar nicht geben. Die Wissenschaft und die Technik hat uns bisher die Fragen "Woher kommen die Stimmen?", "Wie und wo entstehen die Stimmen?" nicht beantworten können. Und wir müssen uns fragen: Können sie das überhaupt leisten? Ich glaube nicht. Vielleicht sollten wir für uns auch die Frage zulassen: Sind alle Dinge zuerst geistiger Natur, bevor sie sich auf unserer physischen Ebene materialisieren? Das würde natürlich heißen, unsere Tonbandstimmen könnten sich schon auf der geistigen Ebene manifestieren. Das würde für die Wissenschaftler und uns Techniker aber auch bedeuten: Das Tonbandstimmenphänomen entzieht sich der Nachweisbarkeit. Die sogenannte Durchbruchstelle würde aus unserer materiellen Welt auf die geistige Ebene verlagert. Und geistige Dinge, beispielsweise unsere Gedanken, sind mit unseren physikalischen Meßgeräten nicht meßbar, denn sie sind ja nicht materieller Natur.

Und wenn wir soweit gehen, kommen wir nicht darum herum, auch die Schöpfung in unsere Überlegungen mit einzubeziehen. Nun können wir an Gott glauben oder auch nicht, aber daß es eine universelle Macht gibt, nennen wir sie nun Gott oder wie auch immer, steht für mich außer Frage. Und dieser Gott, bleiben wir einmal bei diesem Namen, scheint Grenzen in seinem System gesetzt zu haben, Grenzen auch in der Kommunikation mit anderen Daseinsebenen. Und doch scheint diese Grenze kein undurchdringlicher Vorhang zu sein. Es scheint so, daß wir, wenn wir es aufrichtig wünschen, diesen Vorhang kurzfristig und bruchstückhaft lüften können. Und Gott wird diese Möglichkeit wohl nicht ausschließlich in die Hände der Technik gelegt haben.

Ich glaube auch - und da schließe ich mich mit ein -, daß wir unsere Einspielergebnisse oft zu gering bewerten. Wahrscheinlich erahnen wir noch nicht einmal die Schwierigkeiten, die einer Kommunikation von unser materiellen Ebene zur vermutlich geistigen Ebenen im Wege stehen.
Um so dankbarer sollten wir sein, über die Tonbandstimmen, trotz aller Schwierigkeiten, Hinweise auf geistige Existenzen und ein Überleben des körperlichen Todes zu erhalten.

Wenn ich die Ergebnisse meiner Einspielungen als Ganzes bewerte, glaube ich, daß unsere Bewußtsein, unsere Seele, auch ohne unseren Körper existieren kann und auch existiert. Unser Körper aber ist ohne unsere Seele nicht lebensfähig. Wenn sich die Seele vom Körper trennt, tritt also das, was wir als Tod bezeichnen, ein. Doch die Seele lebt in anderen Daseinsformen weiter.